Fördern statt überfordern. Für eine Schule mit Zukunft

Mehr Ruhe im Schulzimmer

Die Volksschule hat zum Ziel, Bildung und Erziehung der Kinder und Jugendlichen zu gewährleisten und sie zur eigenständigen Mitwirkung in unserer Gesellschaft zu befähigen. Mit dem in der Deutschschweiz vor gut zehn Jahren eingeführten integrativen Schulsystem soll niemand ausgegrenzt werden, so dass alle Kinder am Regelunterricht teilnehmen können – auch diejenigen mit körperlichen oder kognitiven Einschränkungen.

 

Das System ist überfordert

Ein Blick hinter die Klassenzimmertür zeigt jedoch, dass der Schulalltag ganz anders aussieht: Die Kinder haben je nach Bedarf unterschiedliche Lernprogramme und verschiedene Ansprechpersonen, vom Lehr- und Therapiepersonal über Heilpädagoginnen und Heilpädagogen bis hin zu Klassenassistenzen. Alles mit dem Ziel, sie bestmöglich zu fördern. Das sorgt für Unruhe und Überforderung bei Kindern und Lehrpersonal. Der Koordinations- und Administrationsaufwand steigt, die Akzeptanz in der Bevölkerung schwindet und die Bedürfnisse sowohl bei den Kindern, die heilpädagogisch gefördert werden sollen, wie auch bei den Kindern der Regelklasse, bleiben auf der Strecke. Eine Systemanpassung ist deshalb zwingend vonnöten und eine Aufgabe, die es zu lösen gilt.

 

Schulische Integration Ja, aber mit Augenmass

Wir unterstützen den Gedanken der schulischen Integration – aber mit Augenmass. Fachlich anspruchsvolle Schulstunden sind nicht der entscheidende und auch nicht der richtige Ort, um ein solches Experiment auf dem Buckel aller durchzuführen.

 

Lektion lernen und Aufgabe lösen

Trotz grosser Unzufriedenheit kommen aus der Politik bisher nur beschwichtigende Worte. Das System sei schon gut, es brauche einfach noch mehr Personal. Dies, obwohl mehrere repräsentative Umfragen gezeigt haben, dass eine klare Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr länger bereit ist, den heutigen Missstand zu tolerieren. Und so wird munter Pflästerlipolitik betrieben. Was letztlich zu noch mehr Unruhe führt. Wenn viele Personen für den Erfolg eines Kindes verantwortlich sind, ist letztlich niemand mehr richtig verantwortlich.

Um diesem Missstand zu begegnen, hat jetzt ein breit abgestütztes Komitee eine kantonale Volksinitiative lanciert. Die Initiative wurde am 18. Juli 2024 eingereicht. Auf dieser Website erfahren Sie mehr.

Kinder stärken und kleine Förderklassen ermöglichen
Klassengeist entwickeln und dank Förderlehrperson formen
Mehr Ruhe im Klassenzimmer für alle erreichen
Ressourcen besser nutzen und Mehrkosten vermeiden

Fördern statt überfördern.
Für eine Schule mit Zukunft.

Alle Kinder im Kanton Zürich, die aus einem bestimmten Grund kleinere Lerngruppen benötigen, sollen Zugang zu heilpädagogisch geführten Förderklassen haben und diese je nach Bedarf und in Rücksprache mit der Schulpflege semesterweise oder auch länger besuchen. In kleinen Förderklassen werden Kinder mit besonderen Bedürfnissen oder mit Verhaltensauffälligkeiten gemäss Lehrplan unterrichtet, gezielt gefördert und unterstützt, so dass sie ihr Potenzial entfalten und nach Möglichkeit zu einem späteren Zeitpunkt wieder die Regelklasse besuchen können. Indem Förderlehrpersonen, die bis anhin als Heilpädagogen in der Regelklassen eingesetzt wurden, die Förderklassen unterrichten, entsteht keine finanzielle Mehrbelastung für die Gemeinden.